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Informationsseite zu Cracks in Solaranlagen

Das Cracken von Solaranlagen

Cracken steht fürs Bersten, Brechen, Aufknacken.
Was sich schon so zerstörerisch anhört, kann einer Solaranlage ordentlich die Ernte verhageln.

Die Flüssigkeit in Solaranlagen verändert sich

Alterungserscheinung von Solarflüssigkeiten

Sichtbare Alterungserscheinung von Solarflüssigkeiten nach entsprechender Temperaturbelastung.

Verfärbung der Solarflüssigkeit

Die orginale Flüssigkeit vom Hersteller, welche in die Anlage gefüllt wird, ist zunächst im Regelfall klar.
Verschiedene Herstellerbedingt färben allerdings ihre Originalflüssigkeit ein.

In der Grafik erkennen Sie, wie sich die Flüssigkeit mit der Zeit in der Anlage zersetzt und die Farbe verändert.
Zunächst wird sie gelblich- dann gelb -organge, organge braun bis hin zu tief schwarz.

Effizienter - Wärmer - Besser

Die Effizienz von thermischen Solaranlagen wird ständig erhöht

Jedes mögliche Prozentpünktchen wird dabei in Augenschein genommen und mit allen Mitteln herausgekitzelt.
Auch nach den maximal erzeugbaren Temperaturen einer Solaranlage wird geforscht. Theoretisch kann man den verbauten Materialien wie Kupfer und Stahl einiges zumuten. Dem Wärmeträgermedium sind allerdings Grenzen gesetzt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ein Gemisch aus Wasser und Glykol. Die Anforderungen an diese Mischung sind sehr hoch.

Alleskönner

Ein wichtiger Grund für das Zumischen von Glykol zum Wasser ist natürlich der Schutz vor dem Einfrieren. Bis minus 25 °C sollte es das Frosten der Anlage sicher verhindern. Weniger auffällig ist aber die Tatsache, dass die Flüssigkeit bei Stagnation einer Solaranlage auch sehr hohen Temperaturen ausgesetzt wird. Zum Beispiel kann im Sommerbetrieb, bei grellem Solarwetter, der Solarspeicher im Keller bereits nach kurzer Zeit aufgeladen sein. Die Sonne bringt aber weiterhin Temperatur, doch diese kann nicht mehr abgenommen werden.

Diese Überhitzung durch Stagnation ist also keine Ausnahme. Begünstigt wird dieses Phänomen durch die wachsende Anzahl an Kollektoren, die dann vielleicht auch die Heizungsunterstützung im Winter übernehmen sollen. Das führt im Sommer schnell zur Überproduktion. Eine weitere Aufgabe des Glykol-Gemisches ist es einen Korrosionsschutz für die verbauten Komponenten zu bewerkstelligen. Dabei sollte die Flüssigkeit natürlich noch pumpfähig bleiben. lm Fachjargon spricht man von einer ausreichend niedrigen Viskosität. Denn betrachtet man die einzusetzende Solarpumpe, so sollte man wegen der zu erwartenden hohen Kosten nicht gerade eine breiige Masse durch das Rohrsystem schicken. Als weiteres Detail des Aufgabenprofils sind die optimalen Wärmeeigenschaften zu nennen. Je mehr Energie ein Liter dieses Flüssigkeitsmixes aufnehmen kann, desto weniger muss umgewälzt werden. Das hält ebenfalls den Pumpaufwand in Grenzen.

Crack durch Hitze

Kocht die Anlage dann doch mal hoch, werden die bereits genannten 200 °C schnell erreicht. Neue Studien zeigen, dass die Temperaturen weit über 330°C liegen können! Wenn das Gemisch sich jetzt in seine Bestandteile auflöst, nennt man das Cracken.

Bei diesen Temperaturen verabschieden sie sich von ihrer angedachten Zusammensetzung und bilden dann neue Molekülketten, oder scheiden Kohlenstoff ab. Dies geschieht meist an den heißesten Stellen der Anlage, also im Kollektor.

Schlimmstenfalls verstopft dieser und wird unbrauchbar. Bei geringer Intensität der Verstopfung kann durch Spülen eine Funktion der Kollektoren wieder hergestellt werden. Aber auch dieser Aufwand macht das Schauspiel nicht gerade attraktiver. Was zur Einsparung von Energie beitragen sollte, kann dann schnell zu einem echten Kostentreiber werden.

Man erkennt ein gecracktes Gemisch an einer Verfärbung ins bräunliche / schwarze. Aber nicht jede geringe Verfärbung macht das Glykol unbrauchbar und sind normale Nutzungserscheinungen. Extreme Temperaturbelastungen können auch dazu führen, dass das Gemisch stechend verbrannt riecht, dann ist das Medium unbrauchbar. Auch sind teerige Abbauprodukte ein Zeichen für eine untaugliche Solarflüssigkeit. Will man der eigenen Sensorik, also Nase und Auge, nicht trauen, kann auch das Ermitteln des pH-Wertes einen Aufschluss geben über die Brauchbarkeit der Solarflüssigkeit. Der pH-Wert sollte einen gewissen Wert nicht über / wie unterschreiten. Gleichzeitg gibt es ein paar Parameter die wir im Labor messen können, welche für uns sehr relevant sind.